Ich ahne, wovon ich spreche

Rums! Das Bett wackelte, etwas Schweres hatte auf mir Platz genommen. Dieses Etwas schnurrte und saß auf meinem Allerwertesten. „Was gibt’s heute zu futtern?“, schnurrelte er mich an und marschierte im Milchtritt quer über meinen Rücken, spazierte wieder zurück, schnurrte lauter und wurde dreistimmig. Ich blinzelte zum Wecker und entschied, dass es viel zu früh zum Aufstehen sei. „Wir ressen die Äste!“, murmelte ich schlaftrunken und gähnte wohlig: So eine morgendliche Katermassage ist zum Weiterdösen bestens geeignet. Der Kater walkte den Rücken wieder herunter und zog bei jeden Tritt an der Bettdecke. „Wie, wir ressen die Äste? Was soll das denn heißen?“, schnurzte er von unten hoch.

Zwei Stunden später schlug ich die Augen wieder auf und blickte meinem Kater ins graue Tigergesicht. „Schnurr!“, begrüßte er mich und streckte sich auf Meterlänge aus. Er lag auf dem Kopfkissen und hattte die Toni Morrison dafür vom Kissen geschubst.

„Was machst Du denn in meinem Bett?!“, maunzte ich ihn an. „Ich warte aufs dieses Ressen! Gibt’s die Äste roh?“, schnarrelte er und schmuste sich mit ausgestreckten Krallen ran.

Und dann tapperten wir beide in die Küche, der Kater immer einen halben Zentimeter vor mir her. Er bekam die Hühnchenreste vom Vortag, ich bekam Kaffee. Sehr leckere Äste! Ich ahne manchmal, wovon ich spreche.

Ein Gedanke zu „Ich ahne, wovon ich spreche

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